Vom 17.-18. Mai fand im Kölner Bürgerhaus Stollwerck nach drei digitalen Treffen der 13. Erfahrungsaustausch des Wettbewerbs „Hauptstadt des Fairen Handels“ mit rund 55 Teilnehmenden wieder in Präsenz statt. Die Fairtrade-Städte Sinzig und Remagen beteiligen sich ebenfalls am Wettbewerb und reichen dazu jährlich alle Aktivitäten zum Fairen Handel der Fairtrade-Steuerungsgruppen ein. „Bisher hat es zwar noch nicht zum Titel „Hauptstadt des Fairen Handels“ gereicht, aber die Teilnahme am Treffen bringt immer einen Motivations- und Informations-Schub für die Aktiven“, sind sich Renate Adams, Walburga Greiner und Ingo Binnewerg einig.
Neben fachlichen Inputs und Workshops stehen bei den Treffen die Vernetzung und der kollegiale Austausch im Fokus. „Wir müssen das Rad ja nicht immer selbst erfinden sondern können auch von den Aktivitäten und den Ideen der anderen Fairtrade-Kommunen viel lernen“, ist Ingo Binnewerg überzeugt. Nach einem Grußwort vom Kölner Bürgermeister Andreas Wolter stellten die Gewinnerkommunen Fürth, Köln und Schweinfurt ihre Projekte vor. Allen drei Städten gelingt die Einbeziehung unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure vor Ort: Während in Schweinfurt eine Allianz aus Kommune, Lehrer-, Schüler- und Elternschaft, der Zivilgesellschaft und der lokale Einzelhandel das Thema Fairer Handel in Form einer Stadtschokolade nach vorne bringt, gelingt es Köln, unter anderem migrantische Gruppen und Hochschulen für das Thema zu begeistern. Die Wichtigkeit der strategischen Verankerung und Messbarkeit für den Fairen Handel und die Faire Beschaffung verdeutlichte der Input aus Fürth, der amtierenden Hauptstadt des Fairen Handels: Eine Datenerhebung in der Verwaltung führte dort zur Erkenntnis, dass in Fürth Waren im Wert von 1,3 Millionen Euro nachhaltig beschafft werden. Auch hier wurde das Thema „Strategie“ im Anschluss weitergeführt, als Aschaffenburg seinen Berichtsrahmen „Nachhaltige Kommune“ vorstellte.
Die Basis fair engagierten Handelns bleibt jedoch die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit: Auch hierzu gab es Inputs und sehr gut gestaltete Materialien der Akademie N aus Neumarkt i.d.OPf. zu verschiedenen Themen des Fairen Handels für Schulen und andere Zielgruppen. Abgerundet wurde der Erfahrungsaustausch durch Angebote und Hilfestellungen von Engagement Global in Sachen Projektförderung, nachhaltigen Veranstaltungsmanagements und Einblicke zu den aktuellen Entwicklungen beim Kompass Nachhaltigkeit für die kommunale Beschaffung.
„Alles in allem gab es wieder viele Anregungen für Aktionen und Projekte, die auch in Sinzig durchgeführt werden können. Denn hier gibt es noch viel Potenzial, den gerechten Welthandel voranzubringen. Allein bei der öko-sozialen Beschaffung von Waren in Verwaltung, Schulen, Kitas und Büros kann eine Menge bewirkt werden“, zieht Renate Adams das Fazit aus der Veranstaltung. Der nächste Erfahrungsaustausch findet vom 9.-10. November 2022 in Leipzig statt, vielleicht wieder mit den Sinziger und Remagener Fairtrade-Aktiven!
Bild (von Engagement Global/Simon Veith): Teilnehmende des 13. Erfahrungsaustausches „Hauptstadt des Fairen Handels“ mit den Sinziger Aktiven