Fairer Schoko-Workshop in Remagen

Einen spannenden Projekttag erlebten vier fünfte Klassen der IGS Remagen am 28. April. Vier hoch motivierte und mit vielen Materialien ausgestattete Mitarbeiterinnen des Weltladens Remagen-Sinzig führten in den Klassen einen „Fairen Schokoladen-Workshop“ durch. Nach einer spannenden Kurzgeschichte zum Einstieg erfuhren die Kinder, dass circa 70 % unserer Lebensmittel und vieler weiterer Alltagsprodukte aus anderen Ländern zu uns kommen: viele sogar von weit her, aus Süd-Amerika, Afrika oder Asien. Was es bedeutet, wenn die globalen Lieferketten nicht mehr reibungslos funktionieren, haben wir alle mittlerweile erlebt.

An sieben Stationen erkundeten die Schülerinnen und Schüler dann selbstständig, wo der Kakao wächst, wie er angebaut, geerntet und weiterverarbeitet wird. Dass in vielen Anbauländern auf den Plantagen Kinder arbeiten und nicht zur Schule gehen können, hat viele Schülerinnen und Schüler sehr beschäftigt. Weitere Stationen zeigten dann den Weg der Kakaobohnen in die verarbeitenden Länder des globalen Nordens, wo sie in Fabriken zu Kakaobutter, Kakao-Pulver und Kakaomasse und letztendlich zu vielen Schokoladenprodukten weiterverarbeitet werden. Der Schwerpunkt des Workshops lag aber auf dem Fairen Handel, fair hergestellter Schokolade und auf fairen Siegeln. Drei kurze Filme zur Kakao-Ernte, zu der Verarbeitung zu Schokolade und zum Fairen Handel haben die Inhalte des Workshops sehr lebendig und anschaulich vermittelt. Eine Kostprobe von drei verschiedenen fairen Schokoladen rundete den Workshop ab.

Zum Ende des Workshops erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler Poster zu den Themen Fairer Handel, Kinderarbeit und Faire Siegel. Resümee war bei vielen der Teilnehmenden: „Lieber etwas weniger aber dafür faire Schokolade essen.“

Alles in allem ein gelungener Projekttag!

Faire Geschenkkörbe verteilt

Die Bewohner*innen der Tinyhäuser in Sinzig und Bad Bodendorf waren freudig überrascht, als die Aktiven der Fairtrade-Stadt Sinzig mit einem gefüllten Körbchen an die Tür klopften. Da mittlerweile fast alle Häuser belegt sind, wurden die Begrüßungsgeschenke am Sonntag vor Ostern verteilt. „Dabei handelt es sich um eine Gemeinschaftsaktion der Stadt Sinzig mit den Aktiven der Fairtrade-Steuerungsgruppe, des Weltladens Remagen-Sinzig und des Bioladens Gänseblümchen“, erläutert Dr. Natalie Wendisch, die die Idee zu der Aktion hatte. Die Stadt Sinzig mit der Fairtrade-Gruppe füllte die Körbchen jeweils mit einem fairen Sinziger Stadtkaffee, einer Packung Tee und zwei fairen Schokoladen-Osterhasen. Der Weltladen Remagen-Sinzig ergänzte mit Schokoladen-Ostereiern, Bonbons und Nüssen – natürlich alles aus fairem Handel. Der Bioladen fügte noch einige biofaire Schokoladentäfelchen, einen Eisgutschein und weitere kleine Überraschungen bei. „Etwas ganz Besonderes hat noch die Remagener Initiative „Remagen hilft“ beigesteuert: sehr hübsche, selbstgenähte Körbchen, Topflappen und Beutel“, ergänzt Renate Adams von der Fairtrade-Gruppe und möchte sich damit bei allen Beteiligten herzlich bedanken.

„Wir wollen allen Bewohner*innen eine Freude machen und mit den fairen Waren auch diejenigen unterstützen, die für uns diese Produkte erzeugen. Denn viele unserer Waren kommen aus dem globalen Süden, wo die Menschen unter harten Bedingungen und oft für sehr wenig Lohn arbeiten. Damit diese auch gut leben können, sorgt der faire Handel für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen und verhindert somit auch ausbeuterische Kinderarbeit. Die Stadt Sinzig ist seit 2015 Fairtrade-Stadt und unterstützt gerne einen gerechten Handel“, freut sich Claudia Thelen, Beigeordnete der Stadt Sinzig über die gelungene Aktion. „Das ist eine echte Win-Win-Situation: eine Freude für die Beschenkten und ein fairer Lohn für die Erzeuger der Produkte“, ist Ingo Binnewerg von der Fairtrade-Steuerungsgruppe überzeugt.

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Mitglieder der Fairtrade-Steuerungsgruppe und die Beigeordnete der Stadt Sinzig mit einigen Bewohnern der Tiny-Häuser bei der Übergabe der „Fairen Geschenkkörbe“

Fairtrade bei Klimademo Sinzig

Auch in diesem Jahr hat wieder der globale Klimastreik stattgefunden und Sinzig hat sich daran beteiligt. Unter dem Motto #ReichtHaltNicht haben die Sinziger Aktiven von Sinzig4Future am 25. März einen Demonstrationszug durch die Stadt und ein vielfältiges Informationsprogramm organisiert. „Wir möchten nicht nur politische Forderungen stellen, sondern auch aufzeigen, dass wir alle etwas zum Schutz des Klimas beitragen können“, sind sich die Organisator*innen einig. Deshalb haben sie die vielfältigen Initiativen aus Sinzig und Umgebung eingeladen, ihre Aktivitäten vorzustellen und Tipps für ein klimaschonendes Verhalten zu geben, das wir alle direkt umsetzen können. Hier hat sich die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Sinzig mit dem Weltladen Remagen-Sinzig selbstverständlich beteiligt. „Der Schutz des Klimas ist für die Produktion von Kaffee, Tee, Kakao und vieler weiterer Erzeugnisse aus dem globalen Süden von größter Wichtigkeit. Auch diese Produkte sind von Dürren, Überschwemmungen oder Schädlingsplagen  bedroht, die durch den Klimawandel ausgelöst werden. Der Faire Handel unterstützt die Produzentinnen und Produzenten in den Erzeugerländern mit Schulungen zu veränderten Anbaumethoden oder zum Wassermanagement, um sich dem Klimawandel anzupassen“, erläutert Silke Olesen vom Weltladen. Mit fair gehandelten Naschereien haben die Fairtrade-Aktiven die Besucherinnen und Besucher der Klimademo über den Fairen Handel informiert und sicher auch den Einen oder die Andere überzeugen können, öfter bei Fairen Waren zuzugreifen!

Faire Rosen für Kita-Mitarbeiterinnen

Fairtrade-Gruppe verschenkt 150 fair gehandelte Rosen zum Weltfrauentag

Wie in jedem Jahr verschenkt die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Sinzig am Weltfrauentag faire Rosen und setzt damit ein besonderes Zeichen für Frauenrechte weltweit. „Bisher verschenkten wir die Rosen zum Weltfrauentag immer am Wochenmarkt in Sinzig. In diesem Jahr wollten wir einmal Frauen eine Freude machen, die in unserer Stadt – und gerade während der Corona-Pandemie – besondere Leistungen erbracht haben“, erläutern die Aktiven der Fairtrade-Gruppe. Die Wahl fiel dann auf die Kitas in Sinzig. So war auch die Freude unter den Kita-Mitarbeiterinnen groß, als sie die Rosen überreicht bekamen.

Wir beteiligen uns immer gerne an der Kampagne, sie macht auf die Situation der Frauen im Blumensektor aufmerksam und setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen und Frauenrechte in den Anbauländern des globalen Südens ein“, freut sich Jasmin Sani bei der Übergabe der Rosen in der Kita Westum. Im ostafrikanischen Blumensektor ist die Hälfte der Beschäftigten weiblich, oft sind die Frauen mit schlechten Arbeitsbedingungen konfrontiert. Mit dem Kauf von Fairtrade-Blumen werden die Arbeiterinnen dabei unterstützt, in eine verbesserte Arbeitssituation eintreten zu können. Dazu gehört auch Mutterschutz und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. „So haben nicht nur die Beschenkten bei uns Freude an den Rosen, sondern auch die Arbeiterinnen in den Anbauländern“, ist sich Renate Adams von der Fairtrade-Gruppe sicher.

Wir alle können einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit auf der Welt leisten – Machen Sie mit und schenken Blumen aus fairem Anbau! Der örtliche Handel informiert Sie gerne.

Weltfrauentag – Faire Blumen stärken Frauen

Unser Kaufverhalten entscheidet mit!

Die Fairtrade-Stadt Sinzig hat sich zur Aufgabe gemacht, den gerechten Welthandel zu unterstützen und beteiligt sich an vielen Aktionen. „Besonders zum Weltfrauentag möchten wir auf die Einkommenssituation von Frauen aufmerksam machen, die für uns Blumen, Lebensmittel oder Produkte des täglichen Bedarfs herstellen. Hier ist es besonders wichtig, dass die Frauen einen angemessenen Lohn erhalten und die Arbeitsbedingungen nach internationalem Arbeitsrecht eingehalten werden. Denn oft ernähren die Frauen im globalen Süden ganze Familien mit ihrer Arbeitskraft“, sind sich die Aktiven der Fairtrade-Steuerungsgruppe einig.

100.000 Menschen sind in Kenia in der Blumen- und Pflanzenindustrie beschäftigt. Nach der Teeproduktion sind die Blumen die zweitgrößte Devisenquelle in dem afrikanischen Land. Niedrige Arbeitslöhne und mangelnde Arbeitssicherheit sind aber weit verbreitet. Damit die Arbeiterinnen und Arbeiter von ihrem Lohn ihre Familien ernähren können, hat sich der Faire Handel das Ziel gesetzt, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern. Dazu gehören feste Arbeitsverträge, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Mutterschutz, klare Arbeitszeitregelungen sowie Schutzkleidung und Trainings zum sicheren Umgang mit Chemikalien. Da in der Blumenbranche viele Frauen beschäftigt sind, stärkt der faire Handel auch die Rechte und Einkommen der Frauen.

Auch aus ökologischer Sicht ist es sinnvoll, sich für Blumen aus Übersee zu entscheiden. Trotz Luftfrachttransport haben beispielsweise Fairtrade-Blumen aus Äthiopien und Kenia eine wesentlich günstigere Energie- und CO2-Emissionsbilanz als einheimische Rosen. Grund ist das wärmere Klima in den Ländern in Äquatornähe. Auf beheizte Gewächshäuser mit einem hohen Energieverbrauch vor allem im Winter kann somit verzichtet werden. Die Blumenfarmen erhalten zusätzlich zum Exportpreis eine Fairtrade-Prämie ausbezahlt, mit der sie weitere Projekte wie Schulbau oder medizinische Versorgung finanzieren.

„Achten auch Sie beim Kauf von Blumen und weiteren Waren auf Siegel des fairen Handels – denn unser Kaufverhalten ist entscheidend für einen gerechten Welthandel“, appellieren die Verantwortlichen der Fairtrade-Stadt Sinzig an die Bürgerinnen und Bürger – nicht nur zum Weltfrauentag!

Altkleiderberge nehmen auch in Sinzig zu

Schnelle Mode“ vermüllt die Welt.

Der Trend des schnellen Modewechsels geht auch an uns nicht vorbei – in immer kürzeren Abständen kommen neue Kollektionen auf den Markt. Wir sind gefordert ständig neue Kleidung zu kaufen und die alte dann mehr oder wenig ungenutzt zu entsorgen. Vermeintlich mit gutem Gewissen landet die Kleidung in den Altkleider-Containern, wo sie ja sinnvoll weitergenutzt oder recycelt wird. Davon gehen wir alle aus. Doch in der Realität finden sich riesige Berge unserer Altkleider mittlerweile in Afrika. So viele Kleidungsstücke werden dort aber gar nicht benötigt, wie zum Beispiel in Ghana mit großen Containerschiffen angeliefert werden. Die meisten landen auf einer Müllhalde in der Nähe der Hauptstadt Accra, von wo sie verweht werden und letztendlich im Meer enden. Nicht nur die Umwelt wird durch diese „Entsorgungsform“ stark belastet, auch die eigene Textilherstellung in diesen Ländern kann mit der importierten Billigware nicht konkurrieren. So gehen Arbeitsplätze verloren und die Menschen haben kein Einkommen mehr.

Schuld daran sind die immer öfter wechselnden Modetrends und die Billigware in den Industriestaaten. Dies ist nur möglich, da die Kosten für die Herstellung der Kleidung durch die Produktion in sogenannten „Billiglohn-Ländern“ gesenkt wurden. Allerdings geht das auf Kosten der Menschen und der Umwelt in diesen Ländern. In unserem Handel werden T-Shirts zum Teil für 3 bis 5 Euro verkauft. Das führt dazu, dass wir immer mehr kaufen und die Kleidung immer schneller entsorgen. 60 Kleidungsstücke kaufen wir im Durchschnitt pro Jahr. Davon tragen wir manche nur ein oder zwei Mal, manche sogar gar nicht. So enden mehr als eine Million Tonnen Textilien in Deutschland jährlich in den Altkleidercontainern und zu einem großen Teil in den Ländern des globalen Südens.

„Angesichts der Umweltbelastungen und den kritischen Arbeitsbedingungen bei der Herstellung unserer Kleidung, liegt es an uns – auch hier in Sinzig – diesen nicht nachhaltigen Konsum zu beenden,“ appelliert die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Sinzig an die Bürgerinnen und Bürger. „Durch den Kauf von fair hergestellter Kleidung oder von Second-Hand-Ware sowie der möglichst langen Nutzung der Kleidung können wir der Verschwendung begegnen: Von Fast Fashion zu Fair Fashion!“, möchten Ingo Binnewerg und Renate Adams vom Förderverein Fairer Handel Sinzig e.V. zu einem umweltbewussten und fairen Konsum anregen. Fair hergestellte Kleidung erkennt man zum Beispiel an Siegeln der Fair Wear Foundation, Fairtrade, GOTS oder IVN Best.

 

Gute Vorsätze im Neuen Jahr gleich umsetzen

“Warum die guten Vorsätze für das Neue Jahr nicht gleich in die Tat umsetzen?”, findet Ingo Binnewerg von der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Sinzig. “Wer etwas für einen gerechten Welthandel und gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur tun möchte, kann sofort loslegen: Schokolade, Tee, Kakao, Kaffee, Nüsse, Früchte, Kleidung, Kosmetik und viele weitere Produkte gibt es mittlerweile aus dem fairen Handel und meist sogar aus biologischem Anbau”, ergänzt Monika Mombauer.

Die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Sinzig hat sich entschlossen, ab diesem Jahr jeden dritten Donnerstag im Monat die fairen Waren auf dem Sinziger Wochenmarkt anzubieten. Die Waren werden vom Weltladen Remagen-Sinzig bezogen und sind garantiert aus fairem Handel. “Beim Kauf dieser Waren können wir weitgehend sicher sein, dass die Produzentinnen und Produzenten einen angemessenen Lohn bekommen und nachhaltig anbauen, so dass die Versorgung mit den Produkten wie Kaffee oder Tee auch langfristig gesichert ist. Denn nur wenn die Menschen vor Ort, die für uns diese Produkte anbauen, davon auch gut leben können und eine Zukunftsperspektive haben, kann unser Bedarf weiterhin gedeckt werden”, erläutert Renate Adams von der Steuerungsgruppe. Die Fairtrade-Stadt Sinzig hat sogar einen “eigenen” Stadtkaffee: Der Kaffee stammt aus Kooperativen unter anderem aus Mexiko, Honduras und Nicaragua und wird von der Fairhandels-Organisation Gepa vertrieben. Er trägt auf der Vorderseite die Aufschrift “Sinziger Stadtkaffee”. Er ist sowohl auf dem Fairtrade-Marktstand als auch im Bioladen “Gänseblümchen”, der Lesezeit und bei REWE zu finden. “Die Produzentinnen und Produzenten unserer Waren im globalen Süden leiden zur Zeit sehr stark unter der Corona-Pandemie und dem Klimawandel und den daraus folgenden wirtschaftlichen Verwerfungen. Die Energiepreise steigen, der Transport und die Produktion werden teurer, so dass leider auch die Preise für die Waren angehoben werden müssen. Allerdings gibt der Weltladen die noch zu den Preisen des letzten Jahres erworbenen Waren ohne Aufschläge in den Verkauf”, teilen Walburga Greiner und Silke Olesen vom Weltladen Remagen-Sinzig mit. Wer sich also einen Vorrat schaffen möchte, hat am 20. Januar auf dem Sinziger Wochenmarkt Gelegenheit dazu. Greifen Sie zu – Setzen Sie die guten Vorsätze gleich in die Tat um: Für Mensch und Natur!

Rheinland-Pfalz nachhaltig

Packen wir es gemeinsam an!

Ein aktuelles Video vom Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz/ELAN e.V.

Wochenmarkt Sinzig – wir sind dabei!

Am Donnerstag, den 16. Dezember sind wir wieder mit einem Stand auf dem Sinziger Wochenmarkt. Schokolade, kleine Nikoläuse, leckere Currysoßen, kleine Geschenke – alles natürlich fair. Für jeden ist etwas dabei! Kommen Sie vorbei – wir freuen uns auf Sie!

Wir wünschen allen Sinzigerinnen und Sinzigern ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2022!

 

Faires auf dem Sinziger Markt

Am 18. November waren wir wieder mit einem Stand auf dem Sinziger Markt vertreten. Faire Süßigkeiten, Gewürze, Tees, Kaffees und natürlich auch  schönes Kunsthandwerk weckten bei vielen Besucher*innen wieder großes Interesse. Eine gute Gelegenheit, sich über die Zusammenhänge im Welthandel auszutauschen. Wir freuen uns über die gute Resonanz und werden auch im kommenden Monat wieder an den Start gehen.