Schnelle Mode“ vermüllt die Welt.
Der Trend des schnellen Modewechsels geht auch an uns nicht vorbei – in immer kürzeren Abständen kommen neue Kollektionen auf den Markt. Wir sind gefordert ständig neue Kleidung zu kaufen und die alte dann mehr oder wenig ungenutzt zu entsorgen. Vermeintlich mit gutem Gewissen landet die Kleidung in den Altkleider-Containern, wo sie ja sinnvoll weitergenutzt oder recycelt wird. Davon gehen wir alle aus. Doch in der Realität finden sich riesige Berge unserer Altkleider mittlerweile in Afrika. So viele Kleidungsstücke werden dort aber gar nicht benötigt, wie zum Beispiel in Ghana mit großen Containerschiffen angeliefert werden. Die meisten landen auf einer Müllhalde in der Nähe der Hauptstadt Accra, von wo sie verweht werden und letztendlich im Meer enden. Nicht nur die Umwelt wird durch diese „Entsorgungsform“ stark belastet, auch die eigene Textilherstellung in diesen Ländern kann mit der importierten Billigware nicht konkurrieren. So gehen Arbeitsplätze verloren und die Menschen haben kein Einkommen mehr.
Schuld daran sind die immer öfter wechselnden Modetrends und die Billigware in den Industriestaaten. Dies ist nur möglich, da die Kosten für die Herstellung der Kleidung durch die Produktion in sogenannten „Billiglohn-Ländern“ gesenkt wurden. Allerdings geht das auf Kosten der Menschen und der Umwelt in diesen Ländern. In unserem Handel werden T-Shirts zum Teil für 3 bis 5 Euro verkauft. Das führt dazu, dass wir immer mehr kaufen und die Kleidung immer schneller entsorgen. 60 Kleidungsstücke kaufen wir im Durchschnitt pro Jahr. Davon tragen wir manche nur ein oder zwei Mal, manche sogar gar nicht. So enden mehr als eine Million Tonnen Textilien in Deutschland jährlich in den Altkleidercontainern und zu einem großen Teil in den Ländern des globalen Südens.
„Angesichts der Umweltbelastungen und den kritischen Arbeitsbedingungen bei der Herstellung unserer Kleidung, liegt es an uns – auch hier in Sinzig – diesen nicht nachhaltigen Konsum zu beenden,“ appelliert die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Sinzig an die Bürgerinnen und Bürger. „Durch den Kauf von fair hergestellter Kleidung oder von Second-Hand-Ware sowie der möglichst langen Nutzung der Kleidung können wir der Verschwendung begegnen: Von Fast Fashion zu Fair Fashion!“, möchten Ingo Binnewerg und Renate Adams vom Förderverein Fairer Handel Sinzig e.V. zu einem umweltbewussten und fairen Konsum anregen. Fair hergestellte Kleidung erkennt man zum Beispiel an Siegeln der Fair Wear Foundation, Fairtrade, GOTS oder IVN Best.