Fairtrade beim „First Advent – Second Hand“

Zum vierten Mal beteiligte sich die Fairtrade-Gruppe Sinzig mit einem Stand und vielen weihnachtlichen Waren aus dem Weltladen Remagen-Sinzig am nachhaltigen Adventsmarkt im Rhein-Gymnasium. Wie jedes Jahr stellten die Organisatorinnen ein tolles Programm mit vielen Angeboten und Informationen zu einer nachhaltigen Weihnachtszeit zusammen. Die Aktiven der Fairtrade-Gruppe freuten sich über den Zuspruch der Besucherinnen und Besucher und verkauften viele fair gehandelte Waren. „So können sich nicht nur die Beschenkten hier, sondern auch die Produzentinnen und Produzenten der Waren in fernen Ländern freuen. Sie bekommen für ihre Arbeit einen angemessenen Lohn und sind in der Lage, sich und ihren Familien ein menschenwürdiges Leben zu bieten und die Kinder zur Schule zu schicken. Das ist auch für die Fairtrade-Gruppe eine große Motivation, sich weiterhin für den Fairen Handel einzusetzen,“ erläutern Monika Mombauer und Claudia Thelen ihr Engagement. Für die Tombola spendete die Fairtrade-AG im Bürgerforum drei fair hergestellte Fußbälle, über die sich die Gewinner sehr freuten. „Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei, denn Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit werden weltweit immer wichtiger,“ sind die Fairtrade-Aktiven überzeugt.

Bild (Sonja Wuttke): Claudia Thelen, Karin Dörfler, Renate Adams, Stefan Busch und Monika Mombauer am Fairtrade-Stand

Treffen der Fairtrade-Städte Rheinland-Pfalz

Fairer Handel verbindet – Vernetzungstreffen auch! Wer sich ehrenamtlich engagiert, braucht immer wieder Austausch, Bestätigung, Ermutigung und Unterstützung. Genau diese Anliegen erfüllte das Treffen der Fairtrade-Städte in Koblenz, das von Fairtrade Deutschland und dem Entwicklungspolitischen Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz – ELAN e.V. – organisiert und von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz gefördert wurde. Das nördliche Rheinland-Pfalz war beim Treffen gut vertreten. Haupt- und ehrenamtlich Aktive aus Sinzig, Unkel, Linz, Andernach, Weißenthurm, der Stadt Koblenz und des Kreises Mayen-Koblenz, aber auch der anderen Regionen von Rheinland-Pfalz waren vertreten, so dass über 30 Teilnehmende sich austauschen und vernetzen konnten. Der Oberbürgermeister von Koblenz, David Langner, begrüßte die Teilnehmenden und wies auf die Wichtigkeit des Fairen Handels und der Aktivitäten der Fairtrade-Towns hin. Auch die Staatssekretärin der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Heike Raab, die per Video zugeschaltet wurde, betonte den Wert und die Notwendigkeit der Fairtrade-Initiativen. Nach der Einführung der Organisatoren bekamen die Teilnehmenden ein interessantes Programm geboten. Die Aktiven informierten sich über neue Entwicklungen und Möglichkeiten der Unterstützung mit Materialien und Finanzen. Neben guten Gesprächen und intensivem Austausch sorgten die Vorträge von ELAN, Fairtrade Deutschland und Germanwatch für fachlichen Input. Dabei wurde klar, dass ein verstärktes Engagement für den gerechten Welthandel und für das öko-soziale Gemeinwohl wieder sehr notwendig ist, da das Lieferkettengesetz – und damit die Verantwortlichkeit der Wirtschaft – von der Politik abgeschwächt wird. Über erfolgreiche Aktionen zum Fairen Handel berichtete Hans-Georg Hansen von der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Stadt Andernach und inspirierte zur Nachahmung. Nach der Mittagspause wurden in drei Workshops spezielle Themen vertieft. Dort ging es um Nachhaltigkeit im Sport, öko-soziale Beschaffung in den Kommunen und die Sicherung eines langfristigen Engagements von Fairtrade-Gruppen. Mit frischen Ideen, neuen Kontakten und erfolgreicher Ermutigung verließen die Teilnehmenden ein inspirierendes Treffen.

Bild (©Fairtrade/Jennifer Zumbusch). Teilnehmende des Vernetzungstreffens der Fairtrade-Städte Rheinland-Pfalz am 20.11.2025 in Koblenz

Suppe mit vielfältiger Wirkung!

Fair – Bio – Mafiafrei! Eine Suppe mit gutem Geschmack und wertvollen Zutaten. Die Fairtrade-Gruppe Sinzig beteiligte sich mit einer gehaltvollen Suppe an der ersten „Sinziger Suppenmeile“ des Bürgerforums Sinzig am 26. Oktober auf dem Kirchplatz. Mit dieser Suppe setzte die Gruppe viele Zeichen. Denn die Zutaten sind aus Fairem Handel, biologischer Landwirtschaft und aus mafiabefreitem Land auf Sizilien. „Die Fairtrade-Gruppe konnte damit zeigen, dass mit der täglichen Nahrung viele gute Initiativen unterstützt werden können. Die roten Linsen und die Bio-Kokosmilch für die Suppe stammen aus Fairem Handel. Der Faire Handel sorgt bei den Produzenten unserer Nahrungsmittel für ein Einkommen, von dem die Menschen leben können. Die biologische Landwirtschaft steht für giftfreien, schonenden Anbau und schützt damit die Natur und unsere Lebensgrundlagen. Die passierten Tomaten aus Sizilien kommen aus mafiabefreitem Land und geben den Bauern wieder die Möglichkeit, frei und ohne Zwang zu wirtschaften“, erläutern die Suppen-Köchinnen Claudia Thelen und Renate Adams von der Fairtrade-Gruppe Sinzig. „Die Bio-Gewürze aus dem örtlichen Bioladen haben der Suppe noch den nötigen Pfiff gegeben, was einige der Besucher bestätigten“, freuen sich die Fairtrade-Aktiven. Da waren sich alle einig: „Bei der nächsten Suppen-Aktion wird wieder mitgekocht!“ Das Rezept der Fairtrade-Suppe erscheint bald mit den Rezepten aller Suppen des Events in einem Rezept-Heft, das die Initiatorinnen der Sinziger Suppenmeile Berit Kokott und Monika Weber-Lambert vom Bürgerforum mit den beteiligten Vereinen zusammengestellt haben.

Bild (Michael Kokott): Organisationsteam und Fairtrade-Gruppe mit Vanessa Ehlen, Monika Weber-Lambert, Angelika Hecht-Schneewolf, Christoph Schick, Renate Adams, Claudia Thelen und Berit Kokott (von links).

Hellenbachschule frühstückte Fair

„Wer faire Schokonusscreme isst, sorgt dafür, dass Kinder nicht mehr auf den Plantagen in Afrika arbeiten müssen und zur Schule gehen können“, so lautete das Fazit der beiden zweiten Klassen der Hellenbachschule in Westum nach einem spannenden Vormittag mit „Fairem Frühstück“.

Schon zum zweiten Mal führte die Fairtrade-Gruppe Sinzig auf Einladung der Grundschule Westum eine anschauliche Einführung in den Fairen Welthandel für Zweitklässler durch. Rudolf Kirwald und Jasmin Sani zeigten den Schülerinnen und Schülern bei dem Fairen Frühstück Produkte, die die Kinder aus ihrem Alltag kennen. An einer großen Weltkugel konnten die Kinder die Produkte ihren Anbauländern zuordnen. Dabei erkannten sie, dass diese oft aus Ländern des globalen Südens kommen, wo es sehr viel Armut und Kinderarbeit gibt.

Den Fairtrade-Aktiven liegt besonders am Herzen, den Kindern zu zeigen, dass viele Produkte oft von weit herkommen und unter sozial und ökologisch kritischen Bedingungen hergestellt werden. „Der Faire Handel sorgt für bessere Arbeitsbedingungen, einen guten Lohn und vor allem auch dafür, dass die Kinder in die Schule gehen können“, erfahren die Zweitklässler. Die Kinder finden es „schrecklich und traurig“, dass in anderen Ländern der Welt Kinder hart arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen können: „Allen Kindern soll es gut gehen. Sie sollen zur Schule gehen und spielen können“, sind sich die Kinder einig. „Doch für die Kinder und Eltern bei uns ist es nicht so einfach zu erkennen, welche Produkte wirklich für gerechte Arbeitsbedingungen stehen. Es sind mittlerweile viele Siegel auf dem Markt, mit denen Produkte ausgezeichnet werden. Doch nur einige sind fair. Wer sicher gehen will, sollte beim Kauf in Supermärkten und Bioläden auf die entsprechenden Siegel achten“, wissen Rudolf Kirwald und Jasmin Sani zu berichten. Die Kinder und Lehrerinnen erfuhren auch, welche Siegel faire Produkte auszeichnen. Siegel wie „Fairtrade“, „Gepa“, „Rapunzel Hand in Hand“ oder „El Puente“ sind einige davon, die gute Standards haben. Diese Waren gibt es auch im örtlichen Handel. Nach dem gemeinsamen Frühstück mit den Fairen Produkten freuten sich die Kinder über ein besonderes Geschenk der Fairtrade-Aktiven. Jasmin Sani und Rudolf Kirwald brachten einen Fußball mit, der ohne Kinderarbeit und unter Fairen Bedingungen hergestellt wurde. Diesen erkennt man an dem aufgedruckten Fairtrade-Siegel. Damit werden sie nun einen echten „Fairplay-Fußball“ im Sportunterricht spielen und sich noch oft an diesen interessanten Vormittag erinnern.

Foto: Renate Adams

Bücherherbst mit Fairen Mango-Produkten

Was haben Mango-Produkte bei einem Bücherflohmarkt zu suchen? In diesem Jahr sehr viel! Die Fairtrade-Aktiven aus Sinzig beteiligen sich schon seit einigen Jahren am Bücherherbst in Sinzig. Dabei nehmen sie das jeweilige Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse zum Thema ihres Standes. Dieses Jahr stellen die Philippinen das Gastland. So lag es nahe, auch am Sinziger Bücherherbst die Philippinen mit Fairen Mango-Produkten in den Fokus zu rücken. Die Besucherinnen und Besucher fanden Mango-Püree, Getrocknete Mangos in Scheiben, Mango-Essig, Mango-Chutney, Mango-Fruchtsauce, Mango-Curry, Mango-Aufstrich und natürlich die beliebten Mango-Gummibärchen am Stand der Fairtrade-Gruppe. „Alle Produkte sind fair gehandelt und in Bio-Qualität!“, erläuterte Monika Mombauer, die auch auf die interessanten Broschüren zum Thema aufmerksam machte. „Der Faire Handel mit Mangos wird von der Fairhandelsorganisation „WELTPartner“ in Kooperation mit der Kinderschutzorganisation „PREDA“ betrieben. Die Kooperation führt dazu, dass 500 Kleinbauernfamilien der indigenen Aeta-Gemeinschaften auf den Philippinen eine sichere Einkommensquelle haben, von der sie leben können. Zehn Prozent des Endverbrauchspreises gehen zudem an die Kinderschutzorganisation PREDA, die Kinder und Jugendliche von der Straße, aus Gefängnissen und aus Missbrauchs-Situationen, häuslicher Gewalt und Menschenhandel holen. PREDA gibt den Mädchen und Jungen eine sichere Unterbringung, Therapien zur Bewältigung der traumatischen Erlebnisse, schulische und berufliche Bildung und rechtliche Unterstützung. Dies alles kann mit dem Kauf der Mango-Produkte von WELTPartner unterstützt werden“, erläutert Renate Adams. So freuten sich die Fairtrade-Aktiven auf dem Sinziger Bücherherbst über interessierte Kundinnen und Kunden und deren Bereitschaft diese leckeren Produkte zu kaufen. Diese sind auch das ganze Jahr im Weltladen Remagen-Sinzig im evangelischen Gemeindehaus in Remagen erhältlich.

Bild (Sigrid Saak):  Monika Mombauer und Winfried Bleffert am Fairen Mango-Stand der Fairtrade-Gruppe Sinzig

Jubiläen der Fairtrade-Stadt Remagen

Zur Fairen Woche gab es in Remagen einige Jubiläen: 80 Jahre Frieden, 50 Jahre Fairer Handel und die Rezertifizierung der Stadt Remagen zur Fairtrade-Stadt. Das wurde am Samstag, dem 27. September an der Brücke von Remagen gebührend gefeiert. Der Weltladen hat ein faires Büffet mit allerlei Leckereien, fairem Orangensaft, Kaffee und Sekt aufgebaut. Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Björn Ingendahl fand die Ehrung von Walburga Greiner, die den Weltladen Remagen-Sinzig mit viel Engagement leitet sowie von Karin Kelan vom „Eine Welt Fairein Remagen“ und Barbara Heimbach vom Verein „Friedensmuseum Brücke von Remagen“ statt. Mit einem beeindruckendem Musikbeitrag ging es dann zum gemütlichen Teil über. Eine größere Anzahl Besucher und Beteiligte freuten sich über das faire Frühstück und die guten Gespräche mit Gleichgesinnten. Die Fairtrade-Gruppe Sinzig war durch Monika Mombauer, Claudia Thelen, Sigrid Saak und Renate Adams vertreten, die mit den Kolleginnen aus dem Weltladen schon viele Jahre zusammen arbeiten.

Bild (Renate Adams): Karin Keelan, Bürgermeister Björn Ingendahl, Walburga Greiner und Barbara Heimbach mit den Dankurkunden

Demokratie mit Fairem Frühstück

Demokratie zum Frühstück – das hat man nicht alle Tage. Doch an diesem besonderen Tag, dem Weltkindertag am 20. September, waren Jugendliche und junge Erwachsene ins Haus der offenen Tür – HoT – Sinzig eingeladen, um gemeinsam zu frühstücken und sich mit dem Thema Demokratie zu beschäftigen. Dazu war die Fairtrade-Gruppe Sinzig eingeladen, den Fairen Handel vorzustellen und das Frühstücksbuffet mit fairen Leckereien zu bereichern. „Der Faire Handel hat seine Ursprünge in den 1970er Jahren, als christliche Jugendgruppen auf die Ausbeutung von Produzenten unserer Waren im globalen Süden aufmerksam machten und sogenannte Hungermärsche in 70 deutschen Städten organisierten,“ erläuterte Renate Adams die Anfänge des Fairen Handels. „Daraufhin boten immer mehr Aktionsgruppen und Weltläden fair gehandelte Waren an. Heute gibt es über 37.000 Produkte mit dem Fairtrade-Siegel, die in mehr als 140 Länder verkauft werden. Alle Menschen möchten für ihre Arbeit so viel Geld bekommen, dass sie und ihre Familien gut davon leben können. Wer ein gutes Leben in seinem Heimatland hat, muss es auch nicht verlassen.“ An welchen Siegeln man Faire Waren erkennen kann, zeigte eine mitgebrachte Tabelle. Claudia Thelen ergänzte noch die Erläuterungen zum Fairen Handel mit dem Hinweis: „Viele der Lebensmittel aus dem globalen Süden werden in Bio-Qualität hergestellt. Fairtrade vermittelt Wissen und Techniken in der Landwirtschaft, die einen ökologischen und umweltschonenden Anbau ermöglichen. Der Faire Handel bewirkt nicht nur im sozialen und ökonomischen Bereich viel, sondern auch im Umweltschutz.“ Die Fairtrade-Aktiven hatten Kostproben von fair gehandelter Schokolade dabei und schenkten dem HoT einen fair hergestellten Fußball. „Wer den fairen Handel unterstützt, tut auch etwas für die Demokratie. Denn der Faire Handel gibt denjenigen eine Stimme, die für uns in fernen Ländern arbeiten. Er sorgt für mehr Gerechtigkeit im Welthandel und für ein angemessenes Einkommen der Menschen, die für uns Waren produzieren“, sind sich die Aktiven der Fairtrade-Gruppe Sinzig einig. Die Fairtrade-Aktiven bedankten sich für die Einladung zu der sehr gelungenen Veranstaltung beim Aktionsbündnis #Jugend für Demokratie mit Patrick Book und Pauline Krier vom HoT, der Sozialraum-Koordinatorin der Stadt Sinzig, Sonja Wuttke sowie Phyllis Kohnen. Gegen Ende der fruchtbaren Diskussionen planten die Jugendlichen noch ihre Beteiligung am Tag der Demokratie in Remagen am 22. November.

Bild (Nils/HoT) von links nach rechts: Sonja Wuttke, Phyllis Kohnen, Renate Adams, Patrick Book, Claudia Thelen, Rudi Kirwald und vorne: Teilnehmer Mino mit fairem Fußball und Pauline Krier

Neues Team-Mitglied

Die Fairtrade-Aktiven in Sinzig begrüßen ein neues aktives Team-Mitglied: Winfried Bleffert aus Bad Bodendorf beteiligte sich schon an einigen Treffen der Fairtrade-Gruppe und auch an den Aktionen. Mit Freude hat er am Info-Stand und dem ökologischen Fußabdruck der Fairtrade-Gruppe beim BILA-Fest teilgenommen.

Herzlich Willkommen!

 

Bild (Renate Adams) Aktive am Stand von links: Claudia Thelen, Monika Mombauer und Winfried Bleffert

 

Zwei Erden reichen oft nicht!

Ökologischer Fußabdruck beim BILA-Fest

Die Aktiven der Fairtrade-Gruppe Sinzig beteiligten sich mit einer erkenntnisreichen Aktion am BILA-Fest. Mit einem ökologischen Fußabdruck konnten die Teilnehmenden feststellen, wie viele Erden sie bräuchten, um die natürlichen Ressourcen für ihren Lebensstil zur Verfügung zu stellen. Bei den meisten Teilnehmenden kam es zu der erschreckenden Erkenntnis, dass sie zwischen zwei und drei Erden benötigen. Das Verhalten der Jugendlichen und Erwachsenen in den Bereichen Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum wird bei dem Gang über den Fußabdruck ermittelt. Am schwersten wiegen der Verbrauch von tierischen Lebensmitteln, unsere üppigen Wohnverhältnisse, der Reise- und Autoverkehr – vor allem Flug- und Kreuzfahrten – sowie der übermäßige Konsum. Kein Wunder also, dass der Erdüberlastungstag 2025 weltweit am 24. Juli und in Deutschland sogar schon am 3. Mai lag. Das bedeutet, dass die natürlichen Ressourcen, die die Erde uns zur Verfügung stellt, für dieses Jahr schon verbraucht sind. Die restliche Zeit leben die Menschen auf Kosten der zukünftigen Generationen. In einigen Bereichen können alle dazu beitragen, den Verbrauch unserer Lebensgrundlagen zu verringern: Faire, regionale und biologisch erzeugte Nahrungsmittel bevorzugen, weniger Fleisch- und Milchprodukte verwenden, Abfall und Überflüssiges vermeiden, Kleidung lange nutzen und tauschen, weniger Flugreisen und Kreuzfahrten, mehr Fahrrad, Bus und Bahn nutzen und im Winter die Raumtemperatur um ein Grad senken. Auch Kleinigkeiten tragen meist schon zu Verbesserungen bei. Die Fairtrade-Aktiven empfehlen bei jedem Einkauf auch ganz bewusst ein faires Produkt einzukaufen. Diese sind im örtlichen Handel erhältlich und an den Siegeln von zum Beispiel Fairtrade, Gepa, Weltpartner, El Puente oder Rapunzel Hand in Hand zu erkennen.

 

Bild (Renate Adams): Jugendliche durchlaufen den ökologischen Fußabdruck beim BILA-Fest

10 Jahre Fairtrade-Stadt Sinzig

In diesem Jahr feiert die Stadt Sinzig ein besonderes Jubiläum: „10 Jahre Fairtrade-Stadt“. Aus diesem Anlass stellte der Förderverein Fairer Handel Sinzig e.V. eine Ausstellung von SLYCAN Trust zusammen, die jetzt im Rathaus gezeigt wird. Die Ausstellung greift ein sehr aktuelles Thema auf: Den Klimawandel und seine Auswirkungen. Bürgermeister Andreas Geron wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass der Klimawandel nicht nur in fernen Ländern stattfindet, sondern auch in Sinzig angekommen ist. Er zeigte Maßnahmen auf, die die Stadt zur Klimaanpassung durchführt. Cristobal Lopez und Shifaz Ameer von SLYCAN Trust stellten ihre Organisation vor: „Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Sri Lanka arbeitet zum Thema Klimawandel und nachhaltiger Entwicklung in verschiedenen Ländern in Afrika und Asien. Die Bilder der Ausstellung wurden in Ghana, den Malediven, Sri Lanka und Uganda von heimischen Fotografen aufgenommen. Sie zeigen sehr eindrucksvoll, welche Folgen der Klimawandel auf die Menschen hat.“ Rosemarie Schneider von der Lesezeit beteiligte sich mit Büchern zum Klimawandel und zum Hochwasser in Sinzig sowie leckerem Bio-Traubensaft an der Ausstellungseröffnung. Renate Adams vom Förderverein Fairer Handel Sinzig erläuterte, was der Faire Handel zur Klimaanpassung beiträgt: „Der Faire Handel fördert faire Handelsbedingungen und Klimagerechtigkeit. Produzentinnen und Produzenten werden zu klimaschonender Produktion geschult, Handelspartner werden bei der Anpassung an die veränderten Umweltbedingungen unterstützt und für die Produkte wird ein fairer Preis gezahlt – um nur einige Beispiele zu nennen.“ Die Bürgerinnen und Bürger in Sinzig können die Maßnahmen unterstützen, indem sie mehr faire Produkte kaufen, die im örtlichen Handel und im Weltladen Remagen-Sinzig erhältlich sind. Walburga Greiner vom Weltladen Remagen-Sinzig gratulierte den Fairtrade-Aktiven mit einer Flasche sizilianischem Wein von Libera Terra, einem Zusammenschluss von Sozialkooperativen, die sich von der Mafia befreit haben. Auch eine Vertreterin der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Linz und Vertreter der Sinziger Parteien sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger waren bei der Ausstellungseröffnung dabei.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Rathauses bis zu den Herbstferien besucht werden.

Bild (Gerhard Adams) von links: Bürgermeister Andreas Geron, Shifaz Ameer und Cristobal Lopez von SLYCAN Trust und Renate Adams vom Förderverein Fairer Handel Sinzig e.V.