Fairtrade bei Klimademo Sinzig

Auch in diesem Jahr hat wieder der globale Klimastreik stattgefunden und Sinzig hat sich daran beteiligt. Unter dem Motto #ReichtHaltNicht haben die Sinziger Aktiven von Sinzig4Future am 25. März einen Demonstrationszug durch die Stadt und ein vielfältiges Informationsprogramm organisiert. „Wir möchten nicht nur politische Forderungen stellen, sondern auch aufzeigen, dass wir alle etwas zum Schutz des Klimas beitragen können“, sind sich die Organisator*innen einig. Deshalb haben sie die vielfältigen Initiativen aus Sinzig und Umgebung eingeladen, ihre Aktivitäten vorzustellen und Tipps für ein klimaschonendes Verhalten zu geben, das wir alle direkt umsetzen können. Hier hat sich die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Sinzig mit dem Weltladen Remagen-Sinzig selbstverständlich beteiligt. „Der Schutz des Klimas ist für die Produktion von Kaffee, Tee, Kakao und vieler weiterer Erzeugnisse aus dem globalen Süden von größter Wichtigkeit. Auch diese Produkte sind von Dürren, Überschwemmungen oder Schädlingsplagen  bedroht, die durch den Klimawandel ausgelöst werden. Der Faire Handel unterstützt die Produzentinnen und Produzenten in den Erzeugerländern mit Schulungen zu veränderten Anbaumethoden oder zum Wassermanagement, um sich dem Klimawandel anzupassen“, erläutert Silke Olesen vom Weltladen. Mit fair gehandelten Naschereien haben die Fairtrade-Aktiven die Besucherinnen und Besucher der Klimademo über den Fairen Handel informiert und sicher auch den Einen oder die Andere überzeugen können, öfter bei Fairen Waren zuzugreifen!

Faire Rosen für Kita-Mitarbeiterinnen

Fairtrade-Gruppe verschenkt 150 fair gehandelte Rosen zum Weltfrauentag

Wie in jedem Jahr verschenkt die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Sinzig am Weltfrauentag faire Rosen und setzt damit ein besonderes Zeichen für Frauenrechte weltweit. „Bisher verschenkten wir die Rosen zum Weltfrauentag immer am Wochenmarkt in Sinzig. In diesem Jahr wollten wir einmal Frauen eine Freude machen, die in unserer Stadt – und gerade während der Corona-Pandemie – besondere Leistungen erbracht haben“, erläutern die Aktiven der Fairtrade-Gruppe. Die Wahl fiel dann auf die Kitas in Sinzig. So war auch die Freude unter den Kita-Mitarbeiterinnen groß, als sie die Rosen überreicht bekamen.

Wir beteiligen uns immer gerne an der Kampagne, sie macht auf die Situation der Frauen im Blumensektor aufmerksam und setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen und Frauenrechte in den Anbauländern des globalen Südens ein“, freut sich Jasmin Sani bei der Übergabe der Rosen in der Kita Westum. Im ostafrikanischen Blumensektor ist die Hälfte der Beschäftigten weiblich, oft sind die Frauen mit schlechten Arbeitsbedingungen konfrontiert. Mit dem Kauf von Fairtrade-Blumen werden die Arbeiterinnen dabei unterstützt, in eine verbesserte Arbeitssituation eintreten zu können. Dazu gehört auch Mutterschutz und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. „So haben nicht nur die Beschenkten bei uns Freude an den Rosen, sondern auch die Arbeiterinnen in den Anbauländern“, ist sich Renate Adams von der Fairtrade-Gruppe sicher.

Wir alle können einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit auf der Welt leisten – Machen Sie mit und schenken Blumen aus fairem Anbau! Der örtliche Handel informiert Sie gerne.

Weltfrauentag – Faire Blumen stärken Frauen

Unser Kaufverhalten entscheidet mit!

Die Fairtrade-Stadt Sinzig hat sich zur Aufgabe gemacht, den gerechten Welthandel zu unterstützen und beteiligt sich an vielen Aktionen. „Besonders zum Weltfrauentag möchten wir auf die Einkommenssituation von Frauen aufmerksam machen, die für uns Blumen, Lebensmittel oder Produkte des täglichen Bedarfs herstellen. Hier ist es besonders wichtig, dass die Frauen einen angemessenen Lohn erhalten und die Arbeitsbedingungen nach internationalem Arbeitsrecht eingehalten werden. Denn oft ernähren die Frauen im globalen Süden ganze Familien mit ihrer Arbeitskraft“, sind sich die Aktiven der Fairtrade-Steuerungsgruppe einig.

100.000 Menschen sind in Kenia in der Blumen- und Pflanzenindustrie beschäftigt. Nach der Teeproduktion sind die Blumen die zweitgrößte Devisenquelle in dem afrikanischen Land. Niedrige Arbeitslöhne und mangelnde Arbeitssicherheit sind aber weit verbreitet. Damit die Arbeiterinnen und Arbeiter von ihrem Lohn ihre Familien ernähren können, hat sich der Faire Handel das Ziel gesetzt, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten zu verbessern. Dazu gehören feste Arbeitsverträge, Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit, Mutterschutz, klare Arbeitszeitregelungen sowie Schutzkleidung und Trainings zum sicheren Umgang mit Chemikalien. Da in der Blumenbranche viele Frauen beschäftigt sind, stärkt der faire Handel auch die Rechte und Einkommen der Frauen.

Auch aus ökologischer Sicht ist es sinnvoll, sich für Blumen aus Übersee zu entscheiden. Trotz Luftfrachttransport haben beispielsweise Fairtrade-Blumen aus Äthiopien und Kenia eine wesentlich günstigere Energie- und CO2-Emissionsbilanz als einheimische Rosen. Grund ist das wärmere Klima in den Ländern in Äquatornähe. Auf beheizte Gewächshäuser mit einem hohen Energieverbrauch vor allem im Winter kann somit verzichtet werden. Die Blumenfarmen erhalten zusätzlich zum Exportpreis eine Fairtrade-Prämie ausbezahlt, mit der sie weitere Projekte wie Schulbau oder medizinische Versorgung finanzieren.

„Achten auch Sie beim Kauf von Blumen und weiteren Waren auf Siegel des fairen Handels – denn unser Kaufverhalten ist entscheidend für einen gerechten Welthandel“, appellieren die Verantwortlichen der Fairtrade-Stadt Sinzig an die Bürgerinnen und Bürger – nicht nur zum Weltfrauentag!

Altkleiderberge nehmen auch in Sinzig zu

Schnelle Mode“ vermüllt die Welt.

Der Trend des schnellen Modewechsels geht auch an uns nicht vorbei – in immer kürzeren Abständen kommen neue Kollektionen auf den Markt. Wir sind gefordert ständig neue Kleidung zu kaufen und die alte dann mehr oder wenig ungenutzt zu entsorgen. Vermeintlich mit gutem Gewissen landet die Kleidung in den Altkleider-Containern, wo sie ja sinnvoll weitergenutzt oder recycelt wird. Davon gehen wir alle aus. Doch in der Realität finden sich riesige Berge unserer Altkleider mittlerweile in Afrika. So viele Kleidungsstücke werden dort aber gar nicht benötigt, wie zum Beispiel in Ghana mit großen Containerschiffen angeliefert werden. Die meisten landen auf einer Müllhalde in der Nähe der Hauptstadt Accra, von wo sie verweht werden und letztendlich im Meer enden. Nicht nur die Umwelt wird durch diese „Entsorgungsform“ stark belastet, auch die eigene Textilherstellung in diesen Ländern kann mit der importierten Billigware nicht konkurrieren. So gehen Arbeitsplätze verloren und die Menschen haben kein Einkommen mehr.

Schuld daran sind die immer öfter wechselnden Modetrends und die Billigware in den Industriestaaten. Dies ist nur möglich, da die Kosten für die Herstellung der Kleidung durch die Produktion in sogenannten „Billiglohn-Ländern“ gesenkt wurden. Allerdings geht das auf Kosten der Menschen und der Umwelt in diesen Ländern. In unserem Handel werden T-Shirts zum Teil für 3 bis 5 Euro verkauft. Das führt dazu, dass wir immer mehr kaufen und die Kleidung immer schneller entsorgen. 60 Kleidungsstücke kaufen wir im Durchschnitt pro Jahr. Davon tragen wir manche nur ein oder zwei Mal, manche sogar gar nicht. So enden mehr als eine Million Tonnen Textilien in Deutschland jährlich in den Altkleidercontainern und zu einem großen Teil in den Ländern des globalen Südens.

„Angesichts der Umweltbelastungen und den kritischen Arbeitsbedingungen bei der Herstellung unserer Kleidung, liegt es an uns – auch hier in Sinzig – diesen nicht nachhaltigen Konsum zu beenden,“ appelliert die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Sinzig an die Bürgerinnen und Bürger. „Durch den Kauf von fair hergestellter Kleidung oder von Second-Hand-Ware sowie der möglichst langen Nutzung der Kleidung können wir der Verschwendung begegnen: Von Fast Fashion zu Fair Fashion!“, möchten Ingo Binnewerg und Renate Adams vom Förderverein Fairer Handel Sinzig e.V. zu einem umweltbewussten und fairen Konsum anregen. Fair hergestellte Kleidung erkennt man zum Beispiel an Siegeln der Fair Wear Foundation, Fairtrade, GOTS oder IVN Best.