Peppig – Modisch – Fair

Faire Mode für Mensch und Umwelt

Die diesjährigen Fairen Wochen vom 16. bis 30. September widmen sich dem Thema Mode unter dem Motto „Fair steht dir – #Fairhandeln für Menschenrechte weltweit“. Die Fairtrade-Stadt Sinzig beteiligt sich wieder an den Fairen Wochen mit Aktionen und Informationen zu einem bewussten und nachhaltigen Umgang mit Kleidung, unter anderem einer Kleidertausch-Party am 3. Oktober auf dem Kirchplatz.

„Kleider machen Leute“ – das weiß doch schon jedes Kind. Wer nicht mit der neuesten Mode geht, gilt als hinterwäldlerisch und altmodisch. Doch wer kann und will mit bis zu 24 neuen Kollektionen im Jahr mithalten? Bis zu 60 Kleidungsstücke für 2400 Euro kaufen wir durchschnittlich pro Jahr. Davon tragen wir manche Stücke gar nicht oder nur ein- bis zweimal. Dann landen sie in den Altkleidercontainern. Weltweit wird jede Sekunde eine LKW-Ladung Kleidung verbrannt oder deponiert. Dabei enden viele mittlerweile in Afrika oder Südamerika auf wilden Deponien oder in den Wüsten. Zu Wüsten führt auch die Herstellung der Kleidung. Für ein einziges T-Shirt werden bis zu 15.000 Liter Wasser benötigt. Das führt in den Anbauländern von Baumwolle wie Indien, China, Usbekistan oder Pakistan zur Versteppung und zu Trinkwassermangel. Zudem werden im Anbau viele Pestizide und andere chemische Mittel eingesetzt, die zu Gesundheitsbelastungen und Artensterben führen. Doch auch die Käufer und Käuferinnen werden stark belastet. In der Textilindustrie werden bis zu 3.500 krebserregende und hormonell wirkende Stoffe verwendet. Die Menschen in den Textilindustrien arbeiten meist unter menschenunwürdigen Bedingungen und zu Hungerlöhnen. Auch dem Klima schadet die Fast-Fashion-Industrie. Nach Schätzungen liegt sie bei der Produktion von Treibhausgasen mittlerweile über der von Luftfahrt und Schifffahrt zusammen.

Wir alle können viel für den nachhaltigen Umgang mit Textilien tun. Wir sollten vor dem Kauf überlegen, was wir  wirklich brauchen und Spontankäufe vermeiden. Mittlerweile gibt es ein großes Second-Hand-Angebot mit vielen guten Kleidungsstücken. Nicht zu modische, klassische Basic-Kleidung können wir länger tragen und immer wieder neu kombinieren oder aufpeppen. Was nicht mehr gefällt, kann auf Flohmärkten verkauft oder im Freundeskreis verschenkt werden. Gute Qualität kann länger getragen werden und kleine Reparaturen lohnen sich. Auf dem Markt ist schon eine große Auswahl ökologisch und fair hergestellter Kleidung zu finden. Fragen Sie in den Geschäften nach.

Die Aktionen der Fairtrade-Steuerungsgruppe zum Thema „Faire Mode“ werden hier und in der Presse in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

Bild: www.faire-woche.de