Fairer Handel verhindert Kinderarbeit

Jedes Jahr am 12. Juni ist der „Internationale Tag gegen Kinderarbeit“. Die Fairtrade-Gruppe Sinzig hat sich deshalb mit dem Thema Kinderarbeit beschäftigt und dieses beim Interkulturellen Fest in Sinzig sowohl am Stand als auch auf der Bühne aufgegriffen.

1,6 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten laut einer Studie des US-Arbeitsministeriums von 2020 nach wie vor im Kakaoanbau: „Und die Coronakrise dürfte die Lage noch verschärft und sicher nicht verbessert haben“.

Um den Besuchern des Festes einmal zu verdeutlichen, was Kinder auf Kakaoplantagen leisten müssen,  stand ein 40 Kilogramm schwerer Sack am Stand der Fairtrade-Gruppe. „Solch schwere Säcke mit Kakaobohnen schleppen Kinder auf den Kakaoplantagen den ganzen Tag“, weiß Ingo Binnewerg zu berichten.

Die Kinder schlagen die Kakaofrüchte mit Macheten von den Bäumen und verletzen sich nicht selten. Insbesondere der Anteil von Kindern, die gefährlichen Chemikalien ausgesetzt sind, hat sich in den vergangen zehn Jahren von 5 auf 24 Prozent fast verfünffacht. Kinder sind billige Arbeitskräfte. Oft bleibt keine Zeit, um zur Schule zu gehen oder es gibt gar keine Möglichkeit dazu. Dazu kommt noch, dass Kinder aus dem Sahel in die Kakaoanbaugebiete verkauft werden, um dann auf den Plantagen zu arbeiten. Das bedeutet für die Kinder schwere Ausbeutung, Gesundheitsgefährdung und Sklaverei. Ihre Familien sehen sie meist nie wieder.

Wir alle sind aufgefordert etwas gegen Kinderarbeit zu tun: „Wer Produkte aus dem Fairen Handel kauft, kann sicher sein, dass die Waren ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Faire Waren finden sich in Sinziger Geschäften und im Weltladen Remagen-Sinzig“, erläutert Jasmin Sani von den Sinziger Fair-Trade-Aktiven.

Wir haben es in der Hand, Kinderarbeit einzudämmen!

Bild: Auf der Bühne beim Interkulturellen Fest in Sinzig; Jasmin Sani und Ingo Binnewerg

Fairer Handel gegen Klimawandel!

Ausstellung in Bonn zeigt eindrucksvoll die Klimafolgen im globalen Süden!

Monika Mombauer von der Fairtrade-Gruppe Sinzig lud die Fairtrade-Aktiven zu einer Foto-Ausstellung von Slycan Trust in „The Stage Gallery“ in Bonn ein. Dort waren sehr eindrucksvolle Fotos von einheimischen Fotografen aus Ghana, den Malediven, Sri Lanka und Uganda ausgestellt. Die Fotos waren gewollt ästhetisch, zeigten aber auf den zweiten Blick und mit der kundigen Erläuterung von Dennis Mombauer von Slycan Trust aus Sri Lanka, welche Veränderungen und schlimme Auswirkungen der Klimawandel in diesen Ländern hat. Neben den eindeutig zu erkennenden Folgen wie Überschwemmungen durch Starkregen und Orkane, Küstenfraß durch den steigenden Meeresspiegel und Dürre gibt es noch weitere schlimme Auswirkungen. So werden einsame ältere Menschen auf den Fotos gezeigt, die in ihren Häusern und Dörfern zurückbleiben, weil alle anderen Dorfbewohner vor Erdrutschen, Dürren und Überschwemmungen geflohen sind. „Das zerstört neben den in Jahrhunderten gewachsenen Dorfgemeinschaften, Kulturstätten und religiösen Einrichtungen auch die sozialen und kulturellen Grundlagen der Menschen. Viele fliehen in die Großstädte, wo sie dann ein kärgliches Leben durch schlecht bezahlte Hilfsarbeiten fristen. Auch traditionelles Handwerk, wie die Maskenschnitzerei in Sri Lanka, ist vom Klimawandel bedroht“, berichtet Dennis Mombauer den Besuchern. „Das Holz für die Masken stammt von Bäumen, die wegen des Klimawandels aussterben und die Handwerker geben die jahrhundertealte Tradition der Maskenherstellung auf, so dass das Wissen zur Herstellung und die Tradition allmählich verloren gehen.“ Auch die Landwirtschaft ist stark von den schnell wechselnden Wetterverhältnissen betroffen. „Hier setzt der faire Handel an, der die Menschen zu klimaangepassten Anbaumethoden schult, höhere Preise für die Produkte zahlt und langfristige Handelsbeziehungen eingeht“, sind sich die Aktiven der Fairtrade-Gruppe Sinzig einig: „Auf jeden Fall sind das starke Beweggründe, den Fairen Handel weiter zu fördern und zu unterstützen“.

 

Bild (Shehan Liyanage, Slycan Trust):

Von links nach rechts: Mayantha Modurasinghe (Slycan Trust), Heinz Mombauer, Renate Adams, Dennis Mombauer (Slycan Trust), Monika Mombauer, Sigrid Saak und Ingo Binnewerg