10. Dez.: Tag der Menschenrechte

Ob Kleidung, Schokolade oder Smartphones – hinter vielen Produkten verbergen sich sehr häufig Geschichten von Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung. Wir wissen inzwischen alle, dass unsere Konsumwelt nur funktioniert, weil auf der ganzen Welt Menschen hart arbeiten, um die bei uns angebotenen Waren zu produzieren. Leider geht es dabei meist alles andere als fair zu. Weil viele möglichst wenig zahlen wollen, werden Menschen weltweit ausgebeutet: in Textilfabriken in Bangladesch, bei der Ernte von Kakaobohnen in Ghana oder beim Rohstoffabbau in der Demokratischen Republik Kongo. Die Menschen dort arbeiten unter unwürdigen Bedingungen, erhalten einen Lohn, der nicht zum Leben reicht. Zudem sind sie häufig gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.

Nur faire Schokolade ist ohne Kinderarbeit hergestellt

Weihnachtszeit ist Schokoladenzeit. Auf den Kakaoplantagen Westafrikas, wo die wichtigste Zutat für Schokolade angebaut wird, arbeiten heute noch immer rund zwei Millionen Kinder unter ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen. Viele können nicht zur Schule gehen. Keiner der großen und leider immer noch nicht zertifizierten Schokoladenhersteller kann ausschließen, dass in seinen Produkten Kinderarbeit steckt. Die Weltladenbewegung fordert daher, dass Kakaobäuer*innen existenzsichernde Preise erhalten, denn Kinderarbeit und Armut hängen eng miteinander zusammen.

Die Marktführer unter den Schokoladenfirmen versprechen seit zwei Jahrzehnten, Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen zu beenden, doch geschehen ist wenig. Die Unternehmen fürchten Kunden und Profite zu verlieren, wenn sie als erste aktiv werden und deshalb die Preise erhöhen müssen, während die Konkurrenten weiterhin billig verkaufen.Da Versprechen und freiwillige Selbstverpflichtungen nicht funktionieren, brauchen wir dringend eine verbindliche Regulierung!

Menschenrechte gelten für alle

Die Menschenrechte, die überall auf der Welt und für alle gleichermaßen gelten, sind durch die massive Armut bedroht. Das muss sich ändern – konsequentes Handeln von Wirtschaft und Politik ist ein Muss. Aber auch jede und jeder Einzelne von uns kann selbst etwas tun. Bei unserem täglichen Einkauf entscheiden wir, wie gut die Menschen in den Produktionsländern von ihrer Arbeit leben können und unter welchen Bedingungen sie arbeiten müssen.

FAIRE WEIHNACHTEN – Vom Wissen zum Handeln

Der Weltladen Remagen und die Fairtrade-Gruppe Sinzig bitten alle: „Kaufen Sie vermehrt Produkte aus Fairem Handel! Sprechen Sie aktiv Ihre Familie, Ihre Freund*innen, Ihre Kolleg*innen auf die Vorteile von fair gehandelten Produkten an! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Familien FAIRE WEIHNACHTEN!“

Bild: Kinderarbeit ist auf Plantagen weit verbreitet: Ohne feste Schuhe, ohne Schutzkleidung müssen Kinder schwerste Arbeiten verrichten. (© Daniel Rosenthal)

Weltladen mit starkem Leitungsteam

Auf ihrer Mitgliedersammlung wählten die Mitglieder des Weltladens Remagen-Sinzig turnusgemäß ihr Leitungsteam. Einstimmig, ohne Enthaltung und ohne Gegenstimmen, wurde das Team aus sieben Frauen gewählt. Walburga Greiner und Silke Olesen werden den Weltladen wie gehabt als Sprecherinnen vertreten. Judith Piotrowski leitet weiterhin den Einkauf von fairen Lebensmitteln und Handwerksartikeln. Gudrun Fassbender und Karin Stumm werden für die Ladenorganisation verantwortlich zeichnen. Waltraud Mertens ist für die Koordination der Märkte und den Verkauf in den Büchereien in Oberwinter und Kripp zuständig. Renate Adams vom Förderverein Fairer Handel Sinzig e.V. übernimmt die Verknüpfung von den Sinziger Aktiven zum Weltladen in Remagen und gemeinsam mit Waltraud Mertens den Bildungsbereich.

„Wir sind ein gut eingespieltes Team und freuen uns auch in diesem Jahr über wachsende Umsatzzahlen. Sehr froh sind wir über die zusätzliche Unterstützung von Karin Stumm und Renate Adams. So verstärkt können wir unsere vielen Ideen umsetzen, um noch mehr Aufmerksamkeit auf die ungerechten Zustände im Welthandel zu lenken und unseren Beitrag für eine nachhaltige Veränderung zu leisten,“ so Silke Olesen.

Und Walburga Greiner ergänzt: „Wir fordern mehr Solidarität mit den Menschen in den südlichen Ländern. Insbesondere Kinder und Frauen leiden unter der Ungerechtigkeit des Welthandels. Damit wir möglichst viele Menschen erreichen, gehen wir auf Veranstaltungen und Märkte in Remagen und Sinzig sowie auf spezielle Märkte der Umgebung, wie etwa auf den Martinsmarkt in Dernau, den Weihnachtsmarkt in Bad Bodendorf, den nachhaltigen Adventsmarkt im Rhein-Gymnasium Sinzig oder den Nikolausmarkt in Remagen – um nur einige zu nennen. Außerdem wollen wir vermehrt auch Unternehmen, Vereine und andere Institutionen ansprechen, bei ihrem Einkauf auf mehr Nachhaltigkeit zu achten oder bei Jubiläen faire Präsente zu überreichen.“

Fair auch am Weihnachtsmarkt Sinzig

Schon fast Tradition ist die Beteiligung der Fairtrade-Steuerungsgruppe Sinzig auf dem Sinziger Weihnachtsmarkt. Mit vielen schönen und weihnachtlichen Produkten aus dem Weltladen Remagen-Sinzig wurde ein Weihnachtshaus auf dem Sinziger Weihnachtsmarkt bestückt. Wer noch ein faires und ohne Kinder- und Sklavenarbeit hergestelltes Weihnachtsgeschenk sucht, wird hier schnell fündig. Neben feinen Leckereien finden sich auch viele Handwerksprodukte, die von Kooperativen in Ländern des globalen Südens hergestellt werden. Der Faire Handel zahlt einen angemessenen Lohn, so dass die Menschen mit ihren Familien davon leben können. Zusätzlich erhalten die Kooperativen Prämien, mit denen Schulen, Gesundheitsstationen, Brunnen und vieles andere Notwendige gebaut und betrieben werden. So sorgen wir mit einem hochwertigen fairen Geschenk für doppelte Freude: Für die Beschenkten und für die Produzentinnen und Produzenten. Eine schöne Weihnachtszeit wünscht die Fairtrade-Steuerungsgruppe und der Förderverein Fairer Handel Sinzig e.V. allen Sinzigerinnen und Sinzigern.